Menschen am Neckar
NECKARGESCHICHTEN PART ONE
NECKARGESCHICHTEN PART ONE
Hi Scarlett. Erst einmal danke für die nette Anfrage 🙂 . Also, ich bin Stefan, 36 Jahre alt und komme aus Besigheim. Ich wohne eigentlich schon immer hier bzw. hier im Umkreis…ok, zwischenzeitlich auch 4 Jahre in Künzelsau, aber auch da hatte ich mit dem Kocher einen Fluss vor der Haustüre 🙂 . An der Gegend gefällt mir die Schönheit der Natur, der Kontrast zwischen Weinberg und Neckar, einfach das Ländliche – aber auch trotzdem die Nähe zu Städten wie Stuttgart und Heilbronn.
Im Prinzip kommt es darauf an, welche Art von Boot 🙂 . Bis 15 PS sind auf dem Neckar bzw. allgemein auf Flüssen in Deutschland führerscheinfrei. Das hört sich vielleicht nicht gerade viel an, aber selbst diese Boote fahren gut und gerne einmal 40 km/h. Wobei auf dem Neckar ja nur 12 km/h erlaubt sind. Für alles, was über diesen 15 PS liegt, benötigt man einen Sportbootführerschein Binnen. Den kann man in 4-6 Wochen, zum Beispiel in Besigheim oder Lauffen, machen.
Hmm gute Frage 😉 …ich empfinde es eher als „Spaßgefühl“. Kommt aber ganz darauf an, wo man unterwegs ist. Auf dem Meer zum Beispiel nehme ich es eher als „Freiheitsgefühl“ wahr. Es ist einfach eine große Leidenschaft. Mir macht es z.B. schon riesigen Spaß deine Fragen hier zu beantworten. Vielleicht kennst du die Stelle in dem Film „Manta Manta“ – als Berti begeisternd über seinen Opel Manta spricht. Die Augen strahlen einfach… 🙂
Da gibt es leider noch nicht so viel zu berichten, da mein Fahrgebiet nicht nur der Neckar ist 🙂 . Wir waren auch schon auf Flüssen wie Rhein und Mosel unterwegs oder eben auf dem Bodensee. Jedes Fahrgebiet oder jeder Fluss hat seinen Reiz. Hier auf dem Neckar fahren wir aber meistens zwischen Besigheim und Lauffen. Es ist einfach der längste Abschnitt ohne Schleuse und wie ich finde, einer der Schönsten. Man sieht auf die Weinterasse in Kirchheim oder den Krappenfelsen bei Lauffen. Es ist im Sommer, insbesondere am Wochenende, auch dementsprechend viel los. Cool ist es aber auch zwischen Offenau und Heinsheim. Da gibt es eine Wasserskistrecke (leider nur sonntags ab 16 Uhr) – aber da kann es dann ziemlich abgehen. Jetskis und Co. sind dann auch erlaubt.
Ja, im Wahrsten Sinne des Wortes …aber nicht ich, sondern meine damalige Freundin. Das war letztes Jahr auf dem Neckar…beim Anlegemanöver an der Sliprampe habe ich ihr gesagt, sie soll das Boot an der Reling festhalten. Letztlich hatte sie sich so arg gestreckt, dass sie ins Wasser fiel – und das im April. Immerhin konnten wir später darüber lachen – na gut, ich war auch trocken 😉 .
Und dann gab es noch die ein oder anderen Anfängerfehler, als ich frisch meinen Führerschein hatte. Auf der Mosel bin ich mal mit einer Charteryacht auf einer Sandbank aufgesessen. Und in Kroatien habe ich mal einen italienischen Katamaran gerammt – da ist mir der Seilzug der Schaltung gerissen und ich war manövrierunfähig. Da konnte ich aber ausnahmsweise nichts dafür 🙂 .
Ich habe auf meinem Boot auch ein Wakeboard und Wasserski. Meine Jungs machen das ganz gerne. Ich muss sagen, mir macht das „Skippersein“ aber mehr Spaß. Mit dem Fahrrad bin ich aber auch gern unterwegs. Gerade ab Besigheim kann man herrlich, direkt am Neckar, nach Heilbronn fahren. (Neckartal-Radweg)
Auf jeden Fall, ich spreche jetzt allerdings aus Sicht der Wassersportgemeinde. Die Anzahl an Wassersportlern und Motorbootfahrern steigt immens an. Aus eigener Erfahrung und Eigner eines Motorboots kann ich sagen, dass es an einem Wochenende im Sommer kaum mehr möglich ist, sein eigenes Boot an den bekannten Slipstellen in Gemmrigheim oder Walheim zu Wasser zu lassen.
Gerade in Zeiten von Corona mit gesperrten Badeseen und Freibädern, wird Wassersport auf Flüssen immer beliebter. Warum also nicht die „Gunst der Stunde“ nutzen und den Neckar, mit all seinen Steilhängen und Flussschleifen, noch attraktiver werden lassen.
Schaut man auf Flüsse wie Mosel, Rhein oder Saar sind wir mit dem Neckar noch weit hinterher. Es gibt kaum Campingplätze, viel zu wenig Slipstellen, kaum Anlegestellen und wenig freigegebene Wasserskistrecken. Aktuell „staut“ sich alles nur im Abschnitt zwischen Besigheim und Lauffen – klar, es ist der längste Abschnitt ohne Schleuse. Aber das könnte man viel besser mit o.g. Anlaufstellen entzerren. Zudem könnten bspw. mehr Anlegestellen den 3B-Tourismus ankurbeln und Ausflugsziele, wie Weinterrasse Kirchheim, Neckarschleife Mundelsheim und Felsengärten Hessigheim auch für die Wassersportgemeinde interessant werden lassen.
Also spontan fällt mir da der SUP und Kanuverleih der Zugvögel ein. Auf der Neckarwiese in Walheim kann man sich da ein Boot mieten oder sich am Stand-up Paddel Board versuchen. Dann gibt es in Lauffen und Heilbronn noch solche „Grilldonuts“ (Neckarboot) mit 5 PS Motor. Ich glaube bis zu 10 Personen passen da drauf. Eigentlich ganz witzig, man bekommt dann noch ein Fass Bier mit und in der Mitte des Boots ist ein Grill. Das ist sowas für die Fraktion „Junggesellenabschied“ 😉 .
Ich plane derzeit eine Tour von Besigheim nach Wien. Auch wenn ich platzmäßig nicht das passende Boot dafür habe – wird halt ein kleines Abenteuer und geschlafen wird dann wahrscheinlich im Zelt. Ich persönlich fahre viel lieber auf Flüsse als auf dem Meer oder einem See. Die Eindrücke sind einfach phänomenal. Und bei der Tour reizt mich einfach, dass man auf mehreren Flüssen unterwegs ist. Neckar, Rhein, Main-Donau-Kanal und Donau.
Sonne, Urlaub, Freunde, paar Bier und genug Sprit 🙂 .